
Eine bewegte Orgelgeschichte
Die erste Orgel, die in der Kirchenchronik erwähnt wird, stammte aus dem Jahre 1593. Über ihren Erbauer und den Stimmumfang ist leider nichts bekannt. Im Jahre 1655 zeigten sich die ersten Mängel, die vom Orgelbauer Conrad Topf beseitigt wurden.
Die große Orgel wurde 1681 vom Orgelbauer Joachim Richborn erbaut. sie besaß 28 Register, verteilt auf Hauptwerk, Rückpositiv und Pedal. Umfangreiche Mängel durch Turmbrand, Kriegs- und Wasserschäden, machten eine gründliche Renovierung nötig, die die Orgelbauer Marcussen und Reutter 1874 ausgeführt haben. das alte Gehäuse blieb erhalten, das Rückpositiv wurde als Oberwerk hinter die Orgel verlegt, die Disposition verändert und auf 25 Register reduziert.
Die ungünstige Aufstellung des Oberwerkes, die von der Richborn-Orgel übernommene „kurze Oktave“ (Töne CIS, DIS, FIS und GIS fehlen) und ein veränderter Zeitgeschmack führten 1902 zu einem grundlegenden Neubau, den die Orgelbaufirma Sauer übernahm. Lediglich der alte Gehäuseprospekt blieb erhalten und wurde wegen der Vergrößerung der Orgel nach den Seiten hin erweitert. Die Barockorgel wandelte sich somit im Laufe der Zeit zur romantischen Orgel. 35 Register verteilten sich auf Hauptwerk, Schwellwerk und Pedal. Die Spiel- und Registermechanik wurde pneumatisch betätigt.
Eine Änderung der Disposition und Umintonierung der Register im Jahre 1961 durch den Orgelbauer J. Düngel verfremdete das romantische Klangbild der Orgel zum Neobarock. Die pneumatische Spiel- und Registermechanik war mit der Zeit so störanfällig, dass das Erhalten des Instrumentes nur mit größtem Aufwand möglich gewesen wäre.
Ein Neubau der Orgel wurde beschlossen und wurde 1978 durch die Orgelbaufirma Paschen durchgeführt. 42 Register verteilen sich auf Hauptwerk, Schwellwerk, Brustwerk und Pedal. Die Spielweise ist mechanisch, die Registermechanik ist elektrisch verbunden mit einer Setzerkombination.
Um den erhaltenen Orgelprospekt von 1681 besser zur Geltung zu bringen, wurden die von der Firma Sauer angesetzten Seitenteile etwas zurück gesetzt.
Festschrift

Zur Einweihung der neuen Orgel hat der damalige Kirchenvorstand 1978 eine Festschrift herausgegeben.
Disposition
Die Disposition der Paschenorgel ist hier als PDF zu finden.